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Beispiel Sibirische Lärche

Lärche, Fichte oder Kiefer aus West-Russland muß anders bewertet werden als aus Ost-Russland bzw. Sibirien.

Auch für Produkte aus Fichte, Lärche oder Kiefer sollten Sie in Ihren Ausschreibungen immer einen Herkunftsnachweis wie HOLZ VON HIER verlangen, denn das Verbreitungsgebiet dieser Baumarten ist sehr groß und Lärche kann genauso aus dem Wald vor der Haustüre kommen wie aus Ost-Russland. Holz aus West-Russland hat eine andere Risikobewertung als Holz aus Ost-Russland bzw.  Sibirien. Etwa 80% des Holzes aus Sibirien stammen aus illegalen Einschlägen und das Risiko, dass dieses Holz in die Europäische Union gelangt ist hoch (WCMC).

 

Holz aus Russland genügt keinesfalls der EUTR, obwohl enorme Mengen an Rundholz, Schnittholz, Baustoffen, Bauelementen, Platten, Pellets und anderen Waren au Russland nach Europa und auch nach Deutschland importiert werden. Die Praktiken, die in der Forst- und Holzwirtschaft Russlands von WCMC, EIA, WWF Russland und NEPCon beschrieben werden, laufen allem zuwider was  wir in Deutschland unter nachhaltiger Forstwirtschaft verstehen. Das Risiko, dass sich illegal geschlagenes Holz in Holzlieferungen aus Russland befindet ist hoch, ob mit oder ohne Waldlabel (WCMC, EIA, WWF Russland und NEPCon). Holz aus Russland genügt derzeit keinesfalls der EUTR, wird aber im Massen nach Europa und Deutschland importiert.


Sibirische Lärche stammt zu 80% Wahrscheinlichkeit aus illegalem Einschlag. Leider wird „Sibirische Lärche“ heute immer noch offiziell ausgeschrieben, obwohl die Aussagen des  Weltüberwachungszentrums für Naturschutz (WCMC) der UNEP (der Umweltorganisation der UN der United Nations) mehr als eindeutig sind. Wer Holz aus Russland verwendet, wie die „Sibirische Lärche“ muss sich darüber im Klaren sein, dass dies aus ökologischer Sicht problematisch ist.  


Lieferketten aus Risikoländern wie Russland sind undurchschaubar und unkontrollierbar. „Holz aus anderen Quellen kann in der gesamten Lieferkette hinzugefügt werden, das beim Export potenziell nicht deklariert wird“ (WCMC). Beispielsweise illegal geschlagenes Holz aus den letzten Rückzugsgebieten des Sibirischen Tigers wird über „kriminelle Machenschaften“ nach China „importiert“, dort zu Möbeln und Böden verarbeitet und gelangt so auch nach Europa. Weltweite Stoffströme sind kaum kontrollierbar, das zeigt sich bei Holz aus kritischen Ländern wie Russland.


Kahlschläge auch im Primärwald, sind in Russland übliche Praxis daran ändern auch die Waldlabel FSC und PEFC (bisher) nichts. In einer aktuellen Studie des WWF mit der Universität Eberswalde (2020), wurden Wälder in West-Russland untersucht. Laut WWF führt, die Tatsache, dass der FSC Russland immer noch Kahlschläge von 50 Hektar dulde, zu einer zunehmenden Abnahme der Glaubwürdigkeit des FSC, was laut WWF dringend geändert werden müsse. Greenpeace ist ja bereits 2018 wegen der Einschläge in Primärwäldern unter dem FSC aus dem FSC ausgetreten. Der WWF spricht deshalb schon gar nicht von PEFC, weil die Umweltverbände das Waldlabel PEFC sowieso ablehnen. Bei den Ergebnissen der Studie in Nord-West-Russland, kann man kann wohl davon ausgehen, dass die Verhältnisse in Ost-Russland und Sibirien noch deutlich schlimmer sind.


Geregeltes Forstmanagement, wie wir es aus Deutschland für alle bewirtschafteten Flächen kennen, gibt es in Russland nicht. Forstmanagementzertifikate nach FSC und PEFC sind für 6% der Russischen Wälder vergeben. In Russland sind weit mehr Flächen nach FSC und PEFC zertifiziert, als in Deutschland. Das Holz dieser Flächen gelangt auch auf den deutschen Markt. Auf dem Markt ist für Kunden nicht mehr zu unterscheiden ob das KVH für Ihr Haus aus Russland kommt oder aus Deutschland. Dabei muss man sich aber bewusst sein, dass nachhaltige Waldwirtschaft in Russland etwas ganz anders ist als nachhaltige Waldwirtschaft in Deutschland.

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